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Warum Mobbing im Internet geläufiger ist als in der realen Welt

by webexp-content-sync-user

Cybermobbing ist ein Thema, das schon viele Schlagzeilen gemacht hat. Dabei handelt es sich eigentlich nur um die moderne Version eines alten Problems. Bedauerlicherweise ist Mobbing seit Urzeiten Teil des menschlichen Daseins. Es ist also kaum verwunderlich, dass dieses Verhalten in Foren, Kommentarbereichen und den verschiedensten sozialen Medien neuen Auftrieb bekommen hat.

Jede Hoffnung, dass mit dem Internet eine aufgeklärtere Ära in der Geschichte der Menschheit beginnen könnte, wurde mit den ersten Anzeichen von Cybermobbing schnell zunichte gemacht. Mobbing hat sich im Internetzeitalter sogar noch zu einer grausameren Variante entwickelt als sein Offline-Vorgänger, und die digitale Generation erntet den Sturm. 

Jüngste Untersuchungen stellten einen direkten Zusammenhang zwischen Cybermobbing in sozialen Medien und Depressionen bei Teenagern fest. Mehr als jeder dritte junge Mensch wurde bereits online bedroht und jeder Fünfte hatte Selbstmordgedanken als Folge von Cybermobbing.

 

Cybermobber nutzen Technologie wie Mobiltelefone und das Internet, um ein Opfer zu beschimpfen oder zu schikanieren. Das kann bei den betroffenen Personen zu Angstzuständen, Depressionen oder selbstverletzendem Verhalten führen. In einem digitalen Zeitalter kann es für jüngere Menschen, die derart stark in ihr Online-Leben eingebunden sind, äußerst schwer sein, sich solchen Übergriffen zu entziehen.

Vor den Zeiten des Internets endete das Mobbing, sobald man einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Situation verließ. Doch da das Leben der Menschen jetzt auch in der digitalen Welt stattfindet, ist Cybermobbing zu einer konstanten Form der Schikane geworden. Mehr als 25 % der Jugendlichen und Teenager werden wiederholt über ihre Handys und das Internet attackiert – Mobbing ist jetzt rund um die Uhr möglich.

Natürlich sind es nicht nur junge Menschen, die darunter leiden. Auch Erwachsene können ständigen Beschimpfungen in sozialen Medien oder auf anderen Online-Plattformen ausgesetzt sein. Normalerweise wird ein Schlaglicht auf dieses Problem geworfen, wenn eine bekannte Persönlichkeit aufgrund andauernder Beschimpfungen ihre Konten in sozialen Medien schließen muss, doch auch gewöhnliche Menschen können das Internet als aggressives Umfeld erleben. 

Was also ist es, das Cybermobbing zu einem solchen Problem gemacht hat?

Anonymität hinter den Bildschirmen

Dass die Hemmschwelle beim Mobbing im Netz so gering ist, liegt zu einem großen Teil daran, dass sich Täter hinter ihrer Anonymität verbergen können. Mithilfe gefälschter Profile oder unterdrückter Rufnummern können sie jemanden drangsalieren, ohne ihre Identität preisgeben zu müssen.

Das erfordert wesentlich weniger Mut, als ein Opfer direkt zu konfrontieren, und kann zudem die vermeintliche Gewissheit vermitteln, dass sie nicht erwischt werden können. Die Beweggründe bleiben dieselben, aber das Risiko ist erheblich geringer.

 

Mobber meinen, sie seien sicher, wenn sie für die Übergriffe auf andere einen falschen Namen oder ein gefälschtes Konto verwenden. Diese mangelnde Angst vor potenziellen Konsequenzen fördert eine Online-Kultur, in der Cybermobbing gedeihen kann. Allerdings können Aktivitäten im Internet dennoch verfolgt werden, auch wenn ein Konto unter einem falschen Namen läuft. Manchmal ist es möglich, Mobber anhand ihrer E-Mail- oder IP-Adressen aufzuspüren.

Einige Social-Media-Websites wie beispielsweise Twitter gehen härter gegen anonyme Täter vor, da sie sich der Tatsache bewusst sind, dass durch derartiges Verhalten eine unangenehme Atmosphäre für den normalen Nutzer entsteht.

Die Folgen sind weniger offensichtlich

Online-Mobber bekommen die Reaktionen ihrer Opfer im wirklichen Leben nicht mit und können sich so von den äußerst realen Schäden, die sie auf menschlicher Ebene hinzufügen, abkapseln. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass junge Menschen, die Cybermobbing betreiben, weniger Einfühlungsvermögen besitzen als solche, die dies nicht tun. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass 40 % der befragten Schüler und Studenten aussagten, nichts zu fühlen, nachdem sie Menschen im Internet gemobbt hatten.

Jungen Menschen ist oft nicht klar, welche andauernden Folgen ihr Verhalten für das Opfer über Jahre hinweg haben kann, besonders dann, wenn es von jemand gemobbt wird, den es überhaupt nicht kennt.

Denken Sie nur an die Geschichte von Ghyslain Raza, besser bekannt als „Star Wars Kid“. Als er 15 Jahre alt war, machte Raza ein Video von sich, in dem er mit einem Golfschläger Jedi-Szenen aus dem Film Star Wars nachstellte. Das Video wurde von einem Schulkameraden entdeckt, der es 2003 ins Internet stellte. Dort wurde es in kürzester Zeit zu einem der meistgesehenen Videos aller Zeiten, von dem man heute noch spricht. 

Dieser Vorfall hatte nachhaltige Auswirkungen auf sein Leben. Er führte zu Schadenersatzklagen gegen die Täter und jahrelanger Demütigung, bis er sich – nachdem er sich zehn Jahre vor der Welt versteckt hatte – als erklärter Kritiker von Cybermobbing neu erfand. Das zeigt deutlich, welche Folgen dieser eine gedankenlose „Streich“ für das Leben eines Menschen haben kann. 

Cybermobbing kann stärkere Auswirkungen auf Opfer haben, da die Aktionen oftmals von einem größeren Publikum gesehen werden. Täter können Dinge im Internet posten, die das Opfer jahrelang verfolgen könnten, während diejenigen, die es gepostet haben, es nahezu sofort vergessen. Da die Konsequenzen fehlen, fällt es vielen leicht,  andere online zu mobben, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen.

Es ist schwerer festzustellen

Einer der schwierigsten Aspekte von Cybermobbing ist, dass es schwer zu erkennen oder zu quantifizieren sein kann, insbesondere in Zusammenhang mit jungen Menschen. Herkömmliches Mobbing wird häufig von Eltern, Lehrern oder anderen Autoritätspersonen bemerkt. Die Narben von Cybermobbing mögen sehr tief gehen, aber das Problem selbst ist häufig schwer feststellbar, vor allem, wenn das Opfer es nicht melden will.

Es ist also sowohl schwerer, es zu erkennen, als auch, ihm zu entkommen – eine fatale Kombination für viele Menschen. Die Hälfte aller britischen Eltern gaben zu, dass sie es nicht wissen würden, wenn ihr Kind im Internet gemobbt würde.

 

Daher können Eltern dieses Problem nur schwer bekämpfen, insbesondere wenn sie gar nicht wissen, ob es ein Problem gibt. Sie können nichts weiter tun, als stets ein offenes Ohr zu haben und auf besorgniserregende Verhaltensweisen zu achten, die auf ein Problem hinweisen könnten. Bei jüngeren Kindern ist es wichtig, ihre digitale Nutzung zu überwachen und in einem gewissen Rahmen zu halten, doch wenn die Kinder älter werden, ist das oft nicht mehr möglich.

Ihren Kindern auf sozialen Medien zu folgen ist eine Möglichkeit, mit der Eltern Ausschau nach Anzeichen halten können, dass sie gemobbt werden. Zugleich können sie auf diese Weise sicherstellen, dass ihre Kinder nicht selbst an Mobbing-Aktionen beteiligt sind.

Mobbing ist ein Teufelskreis

Opfer, die zugleich Täter sind, ist kein neues Konzept. Hierbei geht es um Menschen, die in einer Situation Opfer von Mobbing sind, jedoch gleichzeitig in einer anderen Situation diejenigen sind, die das Mobbing betreiben.

Es ist nicht ungewöhnlich für Mobbing-Opfer, dass sie sich seelische Kraft zurückholen möchten, indem sie selbst andere Menschen mobben. Das gilt sowohl für Opfer von Cybermobbing als auch solche, die im realen Leben gemobbt werden. Als Reaktion auf ihre eigenen Erfahrungen beginnen sie, andere zu attackieren, und das Internet ist voll von potenziellen Opfern, an denen sie ihre Frustration auslassen können.

 

Wenn jeder dritte junge Mensch online schon einmal bloßgestellt, bedroht oder beleidigt wurde, sind das eine Menge Leute, die im Internet gemobbt oder geschädigt wurden. Die Chancen, dass ein Teil dieser Opfer dieses Verhalten fortsetzen wird, sind ziemlich hoch.

Opfer, die zu Tätern werden, können in einem Teufelskreis von Cybermobbing gefangen werden, der ihre psychische und physische Gesundheit beeinträchtigt. Untersuchungen haben ergeben, dass junge Menschen, die in Zusammenhang mit Cybermobbing zugleich Opfer und Täter sind, einen höheren Grad an Depressionen, Drogenmissbrauch oder Verhaltensstörungen aufweisen als Personen, die nur Opfer oder nur Täter sind.

Die Mentalität von Internet-Mobs

Viele Cybermobber sind der Ansicht, andere zu attackieren sei lustig, vor allem, wenn Freunde oder Fremde sie anfeuern, damit weiterzumachen. Einige Schüler gaben zu, dass sie sich „witzig, beliebt und stark“ fühlen, wenn sie Cybermobbing betreiben.

Beim Mobbing geht es immer um Machtdynamik – die „stärke“ Person mobbt die „schwächere“ Person durch körperliche, verbale oder soziale Einschüchterung. Wenn es um Online-Schikane geht, kann der alte Spruch, dass man gemeinsam stark ist, eine ganz neue Dimension annehmen. Es kann leicht passieren, dass die Pöbelherrschaft die Führung übernimmt und viele Leute meinen, es wäre völlig in Ordnung, ein willkürliches Opfer zu beschimpfen, das sie selbst nicht einmal kennen. 

Jon Ronson untersucht dieses Konzept der „Internet-Mobs“ in seinem Buch „So You’ve Been Publicly Shamed“. Das Buch beschäftigt sich damit, wie Menschen zum Opfer des Internetpöbels werden, der sie mit Online-Beschimpfungen oder Bedrohungen für ihre vermeintlichen „Verbrechen“ attackiert.

Bei dieser Form von Mobbing können Menschen von einem Internet-Mob öffentlich bloßgestellt und attackiert werden, der irgendwelche Handlungen der Opfer als Rechtfertigung für seine Schikane ansieht. Es ist das moderne Gegenstück des Schandstocks – nur mit mehr Hashtags.

 

Es ist leicht, sich von einer Mob-Mentalität anstecken zu lassen, wenn es bei einem Großteil unserer digitalen Interaktionen darum geht, wer eine Online-Auseinandersetzung gewinnt oder wer sich die abfälligste Bemerkung einfallen lässt. Cybermobbing ist nicht besser oder schlechter als sein Gegenstück im realen Leben, aber es wird nicht aufhören, bis alle begriffen haben, dass hinter jedem Profilbild oder Benutzernamen ein Mensch steht.

Wenn Sie oder Ihr Kind gemobbt werden, sollten sie die zuständigen Stellen verständigen – ob Schuldirektion, Chef oder sonstige Verantwortliche. Allgemeine Ratschläge zu Cybermobbing finden Sie unter www.klicksafe.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlich am Mo Aug 01, 2016 unter blog , family security , how to guides , online safety tips und social media

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