Was ist Antivirus-Software: Wie funktioniert sie, und ist sie wirklich nötig?

Was ist Antivirus-Software?

Antivirus-Software dient zum Schutz von Computern und Mobilgeräten vor Malware, Hackern und Cyberkriminellen. Antivirus-Software untersucht die Daten auf Ihrer Festplatte sowie aus dem Internet, etwa von Websites, in E-Mails und Anhängen sowie aus Anwendungen. Dadurch kann sie Schadsoftware, infizierte Links und andere Bedrohungen und verdächtige Aktivitäten erkennen und blockieren und Sie davor schützen.

Wie funktioniert Antivirus-Software?

Antivirus-Software scannt regelmäßig Ihre Geräte, um nach bekannten Viren sowie neuartigen Malware-Varianten Ausschau zu halten und sie zu blockieren. Wenn Ihr Gerät infiziert wird, hilft Antivirus-Software Ihnen, den Virus zu beseitigen. Diese Programme nutzen mehrere Formen der Erkennung, um Ihnen den bestmöglichen Schutz zu bieten.

Signaturerkennung

Antivirus-Programme suchen mithilfe von Signaturerkennung nach bestimmten Codeschnipseln, die in bekannten Viren enthalten sind, um das Risiko einzudämmen und den Schadcode zu entfernen. Die Signaturerkennung ist eine Kernkomponente der meisten Antivirus-Software, sie kann jedoch nur reagieren: Ein Virus muss bekannt sein, damit seine Signatur der Antivirus-Software hinzugefügt werden kann. Das bedeutet: Die Signaturerkennung allein kann Sie nicht vor neuartigen Viren schützen.

Heuristische Erkennung

Es gibt zwar einen als "heuristischer Virus" bezeichneten Virentyp, der Antivirus-Software angreift und deaktiviert, aber von der heuristischen Erkennungsmethode spricht man, wenn Code im Hinblick auf eine verdächtige Architektur und verdächtiges Verhalten anstatt auf eine bestimmte Signatur analysiert wird. Bei der heuristischen (Griechisch für "entdecken") Erkennung kommen mehrere Tools zum Einsatz, um fundierte Vermutungen zu ermöglichen.

• Dateianalyse: Dieses Tool analysiert die erkennbare Absicht oder den Verwendungszweck einer Datei. Wenn es den Anschein hat, dass der Zweck einer Datei darin besteht, ein Problem in einem System zu verursachen, etwa durch Löschen anderer Dateien, wird sie als gefährlich markiert.
• Mehrkriterienanalyse (Multicriteria Analysis, MCA): MCA wägt die mit anderen Methoden gesammelten Daten ab und entscheidet, ob eine Datei als potenziell gefährlich markiert werden soll.

Cloud- und Sandbox-Analyse:

Im Rahmen einer isolierten und sicheren Umgebung kann ein Sandbox-Analyse-System verdächtige Programme in einer geschlossenen Umgebung ausführen und dadurch testen. Falls sich herausstellt, dass es sich um einen Virus oder Malware anderer Art handelt, kann es die Schadsoftware löschen, bevor sie ins echte System gelangt.

Angriffsschutz durch HIPS

Ein Angriffsschutzsystem (Host Intrusion Prevention Prevention System, HIPS) überwacht die Aktivitäten in einem einzelnen Hostsystem auf Änderungen und Verhalten, das darauf hindeutet, dass ein Virus vorhanden ist. Manche HIPS-Systeme vergleichen dazu neue Aktivitäten oder Verhaltensweisen mit einer Liste vertrauenswürdiger Software und hindern die neuen Systeme daran, die Grenzen des vom HIPS definierten sicheren Verhaltens zu überschreiten. HIPS ist nützlich, wenn mehrere Schutzsysteme im Einsatz sind, etwa eine Antivirus-Software und eine Firewall.

Arten von Viren

Computerviren sind so konzipiert, dass sie Geräte infizieren, ohne dass offensichtliche Warnsignale erkennbar sind – bis es zu spät ist. Hacker nutzen daher vielerlei unterschiedliche Methoden bei der Entwicklung und dem Einsatz von Schadprogrammen.

Malware

​​Malware ist ein Sammelbegriff für Schadsoftware aller Art, die mit der Absicht entwickelt wurde, Schaden anzurichten, unberechtigten Zugriff zu erlangen oder Computersysteme auf andere Weise zu stören. Viren sind ein Typ von Malware; hierzu gehören auch Trojaner, Würmer, Spyware, Adware, Ransomware und andere Software, die Störungen verursacht.

Spyware

​​​Spyware erfasst heimlich Informationen über die Aktivitäten des Benutzers. Dazu kann alles gehören: vom Browser-Verlauf bis hin zu Tastenanschlägen und persönlichen Daten. Mithilfe von Spyware können Hacker Benutzern zielgerichtete Werbung anzeigen, die Identität von Benutzern stehlen und sogar Spionage betreiben.

Keylogger

Ein Keylogger ist ein Typ von Spyware, der die Tastenanschläge auf Computern oder die Tippmuster auf Mobilgeräten aufzeichnet. Wenn ein Keylogger auf einem Gerät aktiv ist, kann ein Hacker sich Zugriff auf alle Daten des Benutzers von persönlichen Nachrichten und E-Mails bis hin zu seinen Passwörtern verschaffen. Er kann sogar auf Finanzdaten wie Kreditkartennummern und Login-Daten zugreifen. 

Browser-Hijacker

Mit einem Browser-Hijacker kann ein Hacker den Browser eines Benutzers unter seine Kontrolle bringen. Sobald er die Kontrolle übernommen hat, kann er Einstellungen ändern und Umleitungen einrichten, die den Benutzer auf Websites leiten, die andere Malware enthalten oder eigens zu Phishing-Zwecken eingerichtet sind. Browser-Hijacker können darüber hinaus Erweiterungen installieren und Lesezeichen und Startseiten ändern.

Würmer

Ein Wurm ist Malware, die Sicherheitslücken in Software oder im Betriebssystem ausnutzt, um sich zu replizieren und in Geräten und Netzwerken zu verbreiten. Würmer können unabhängig von Hostprogrammen agieren und sind deshalb besonders schwer zu erkennen und einzudämmen.

Rootkits

Rootkits geben Hackern unberechtigten Zugriff auf Netzwerke oder Computer, indem sie das bestehende System manipulieren, um unentdeckt zu bleiben. Wenn ein Rootkit ein Gerät infiziert, kann es sich Zugriff auf die Kamera und das Mikrofon verschaffen, andere Malware installieren und Backdoors erstellen, über die sie den Zugang offenhalten können. Da Rootkits sich in andere Systeme einfügen, sind sie oft schwieriger zu finden als andere Viren und Malware.

Adware

​​Adware bombardiert infizierte Systeme mit Werbung. Bei einer Adware-Infektion werden dem Benutzer möglicherweise mehr Popups angezeigt, wenn er online ist, seine Browsereinstellungen könnten manipuliert werden oder er wird Opfer eines Spyware-Angriffs. Diese Programme zeigen Benutzern Werbung an, um Einkünfte für die Hacker zu generieren.

Ransomware

​​Ransomware infiziert Geräte und ​​verschlüsselt die darauf gespeicherten Dateien. Sobald die Dateien für den Benutzer unzugänglich sind, fordert die Ransomware zur Entschlüsselung eine Zahlung, d. h. ein Lösegeld. Die Datenverluste und finanziellen Verluste durch Ransomware-Angriffe können für Unternehmen und Organisationen katastrophal sein.

Überlegungen zu Antivirus-Software

Wenn Sie eine Infektion Ihres Computers mit Viren vermeiden wollen, bietet Antivirus-Software einige klare Vorteile, aber auch einige Nachteile, über die Sie sich im Klaren sein sollten, bevor Sie sich für eine Sicherheitslösung entscheiden.

Vorteile von Antivirus-Software

Die Verwendung einer Antivirus-App bringt viele Vorteile mit sich, darunter einige, die Sie vielleicht noch nicht kennen.

• Erkennung, Abwehr und Entfernen von Malware und Viren: Das ist der offensichtlichste Vorteil von Antivirus-Software. Geräte, die mit Viren infiziert sind, sind weniger sicher und zuverlässig als solche, die durch Antivirus-Software geschützt sind.
• Blockieren von Pop-ups: Pop-ups können nicht nur Malware und Viren einschleppen – sie sind auch störend und lästig. Viele Typen von Antivirus-Software blockieren Pop-ups.
• Echtzeitscans: Echtzeitscans helfen Ihnen, sich im Internet sicher zu bewegen und den durchgängigen Schutz Ihrer Geräte zu gewährleisten.
• Absicherung externer Geräte: Antivirus-Apps helfen Ihnen, externe Geräte, unter anderem externe Festplatten und USB-Sticks, vor Malware zu schützen.
• Abwehr von Betrugswebsites: Ein moderner Virenschutz blockiert gefährliche Websites und trägt so zu Ihrer Sicherheit beim Surfen bei.
• Optimierung der Geräteleistung: Antivirus-Software kann nicht verwendete Programme schließen und Hintergrundprogramme daran hindern, Ihren Computer zu verlangsamen.

Nachteile von Antivirus-Software

Antivirus-Software hat durchaus Nachteile; diese können Sie jedoch reduzieren, indem Sie in hochwertigere Programme investieren. Zu diesen Nachteilen zählen:

• Vorsicht vor Adware: Kostenloser Virenschutz von unbekannten oder unseriösen Marken ist möglicherweise nicht zuverlässig und kann sogar Adware auf Ihr Gerät schleusen. Vielleicht möchten Sie kein Geld für Virenschutz ausgeben: Wägen Sie jedoch die Kosten für ein solches Programm gegen den Preis für ein neues Gerät ab.
• Langsameres Gerät und verzögerte System-Updates: Wenn sehr viele Programme laufen und Sie dann Ihr Antivirus-Software einschalten oder einen Tiefenscan ausführen, könnte dies Ihr Gerät verlangsamen. Manche Antivirus-Apps stoppen Updates Ihrer Anwendungen oder Programme, was beabsichtigt ist: Dies soll sicherstellen, dass keine Sicherheitslücken durch Updates eingeschleppt werden, die die Antivirus-Software womöglich nicht erkennen und abwehren kann.
• Vermeiden Sie Programme, die neue Malware nur langsam erkennen: Bei unzuverlässiger kostenloser Antivirus-Software kommt womöglich in erster Linie die Signaturerkennung zur Erkennung von Malware zum Einsatz. Das bedeutet: Neuartige Viren und Malware können auf Ihren Computer gelangen, bevor Ihre Antivirus-App dies bemerkt. Aus diesem Grund setzt die beste Antivirus-Software eine Kombination aus Signatur- und heuristischer Erkennung ein.

Machen Sie Antivirus zum Kernbestandteil Ihrer digitalen Sicherheit

​​Norton AntiVirus Plus trägt mithilfe einer Kombination aus kontinuierlicher Signaturerkennung und heuristischer Erkennung zum Schutz Ihres Geräts vor Malware, Ransomware, Hackern und Viren bei. Und falls Ihr Gerät infiziert wird, hilft Norton AntiVirus Plus Ihnen, die Bedrohungen zu entfernen. Wenn es um Ihren Schutz geht, ist auf Norton Verlass.

Häufig gestellte Fragen zu Antivirus-Software

Haben Sie weitere Fragen zu Antivirus-Software? Möchten Sie wissen, welchen Virenschutz Sie verwenden sollten? Wir klären auf.

Brauche ich Antivirus-Software?

Ja. Ganz gleich, welche Gerät Sie verwenden (auch ​​Macs können sich Viren einfangen): Jedes Gerät kann mit Viren oder Malware infiziert werden, die Ihr Gerät beschädigen oder persönliche Daten offenlegen könnten.

Was passiert, wenn ich keine Antivirus-Software verwende?

Das kommt darauf an. Ihre Daten könnten gestohlen oder gelöscht werden, oder Ihre Geräte könnten den Geist aufgeben. Vielleicht tragen Sie auch zur Verbreitung von Viren bei.

Verwendet irgendjemand immer noch Antivirus?

Mehr Benutzer denn je verwenden Antivirus-Software, auch wenn sie es nicht wissen. Beispielsweise wird Microsoft Defender, eine Komponente der integrierten Sicherheits-Grundfunktionen von Windows, auf allen neuen Windows-Computern bereitgestellt und ist automatisch aktiviert. Aber selbst bei den neuesten Systemen wie Windows 11 stärkt zusätzlicher Virenschutz die Gerätesicherheit.

Entfernt Antivirus tatsächlich Viren?

Ja. Aber gute Antivirus-Software wie Norton AntiVirus Plus trägt außerdem dazu bei, dass es erst gar nicht zu Infektionen kommt.

Wie reagiert die Software, wenn sie Malware findet?

Das kommt darauf an. Manche Antivirus-Software benachrichtigt Sie (in der Regel über ein Pop-up oder Dialogfenster), wenn Malware eines neuen Typs gefunden wird, und fragt Sie, ob sie diese entfernen soll. Andere Programme entfernen die Malware automatisch oder innerhalb der von Ihnen festgelegten Parameter.