Beliebte Scams 2024: Die E-Mail-Falle

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Früher nutzten E-Mail-Betrüger in erster Linie das unerschütterliche Vertrauen ihrer Zielpersonen aus. Inzwischen sind ihre Methoden wesentlich skrupelloser.


Früher nutzten E-Mail-Betrüger in erster Linie das unerschütterliche Vertrauen ihrer Zielpersonen aus. Inzwischen sind ihre Methoden wesentlich skrupelloser.

Kennen Sie schon den neusten Scam? Major Abacha Tunde braucht dringend  3 Millionen USD. 1990 ist er angeblich auf einer geheimen russischen Raumstation, der Saljut 8T, gestrandet, wo er seither mutterseelenallein verweilt. Natürlich wartet  eine großzügige Belohnung auf die großmütigen Helfer. Auf E-Mails mit abenteuerlichen Geschichten wie dieser fällt heute kaum noch jemand herein. Die meisten Menschen wissen inzwischen, dass sich kein schnelles Geld damit verdienen lässt, einem exilierten Prinzen zu seinem Erbrecht zu verhelfen. Trotzdem gehen noch immer viele Internetnutzer Betrügern auf den Leim. Kein Wunder – denn diese werden immer raffinierter. Und der Schaden kann immens sein.

Tricks, die niemals alt werden

Scams, die der Zielperson gegen einen kleinen Vorschuss das große Geld versprechen,  sind schon seit langer Zeit im Umlauf – wer kennt sie nicht?     Zuerst waren es Briefe,  betitelt als "Business-Angebot", dann folgten Faxe und seit einigen Jahren landen immer wieder dubiose E-Mails in unserem Posteingang. Inhaltlich  unterscheiden sie sich kaum: Dem Empfänger wird ein lukratives Geschäft in Aussicht  gestellt, wenn er "nur" einen kleinen Geldbetrag überweist.

Wer darauf hereinfällt, sieht das Geld nie wieder. Die kriminologische Bezeichnung für diese allgemein als "Scam" bekannte Taktik, die darauf abzielt, E-Mail-Empfänger  unter falschem Vorwand zur Zahlung eines Vorschusses zu verleiten, lautet "Vorschussbetrug". Kuriose Zahlungsaufforderungen, unmotivierte Angebote für  hochbezahlte Jobs, provokative Einladungen zu One-Night-Stands – die Phantasie der  Betrüger ist ebenso grenzenlos wie die Gutgläubigkeit mancher Empfänger.

Es wird immer persönlicher

Laut einer Studie des US-amerikanischen Unternehmens Palo Alto Networks werden  die Scams immer persönlicher. Im Rahmen ihrer Untersuchungen überwachten die  Sicherheitsexperten zwei Jahre lang die Server von rund 100 mutmaßlichen E-Mail- Betrügern. "Nigerianische Scammer gehen inzwischen viel raffinierter vor", so Ryan Olson von Palo Alto Networks. "Sie starten keine Massenangriffe auf zufällige E-Mail- Konten mehr, sondern wählen ihre Opfer gezielt aus." Insbesondere wohlhabende  Personen oder solche, die über wichtige Informationen verfügen, geraten ins  Fadenkreuz. Oft verwenden die Cyberkriminellen die Namen von Familienmitgliedern  oder Arbeitskollegen, um glaubwürdig zu erscheinen. Diese als "Spear-Phishing"  bekannte Methode erhöht ihre Erfolgschancen enorm und verleitet die Zielpersonen  eher dazu, persönliche Informationen wie Passwörter preiszugeben oder auf infizierte Anhänge zu klicken. Auch der Einsatz von mit Malware verseuchten  Anhängen ist neu. So kann der Angreifer die Kontrolle über den PC übernehmen, um  noch mehr private Daten abzugreifen oder – noch schlimmer – sich direkten Zugriff auf Kreditkarten-, PayPal- oder Bankkonten zu verschaffen.

Fünf fiese Fallen

Mit ein wenig gesundem Menschenverstand lassen sich die meisten Scam-E-Mails  leicht entlarven. Doch die Betrüger lassen sich ständig etwas Neues einfallen, um ihre Opfer in die Falle zu locken. Im Folgenden finden Sie eine Liste der Betrugsversuche, die in letzter Zeit für Aufregung gesorgt haben.

1. Die Venusfliegenfalle

Singles auf der Suche nach einer Beziehung scheinen besonders anfällig für falsche Avancen zu sein. Jedenfalls sind Dating-Websites eine Goldgrube für Scammer. Dabei befolgen sie in der Regel immer dasselbe Schema: Ein überaus  attraktiver Single gibt vor, die Zielperson besuchen zu wollen. Doch aufgrund einer gestohlenen Brieftasche muss diese für die Reise aufkommen. Erst dann, so das Versprechen, kann der Flirt beginnen ...

2. Lukrative Jobangebote

Trotz der niedrigen Arbeitslosenquote hat nicht jeder einen Arbeitsplatz. Und  sowieso – wer würde ein lukratives Angebot für einen bequemen, hochbezahlten Job  schon ablehnen? Wenn Sie allerdings aufgefordert werden, vor der ersten Gehaltsüberweisung eine Vermittlungsgebühr zu zahlen und/oder für eine  Schulung aufzukommen, sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen.

3. Spenden

Oft ködern Cyberkriminelle ihre Opfer mit einem unverhofften Geldsegen – seien es Versicherungszahlungen, Steuerrückzahlungen oder eine große Erbschaft. Natürlich verlangen sie für die Überweisung – wer hätte es gedacht – eine "Bearbeitungsgebühr".  Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass der in Aussicht gestellte Geldsegen ausbleibt.

4. Unerwünschte Urlaubsgrüße

Nachrichten sind am glaubwürdigsten, wenn sie von Freunden und Bekannten  kommen. Darum hacken Cyberkriminelle mit Vorliebe E-Mail-Konten und senden  Nachrichten an die dort gespeicherten Kontakte. Eine beliebte Masche ist es, dem  Empfänger vorzugaukeln, dass ein Bekannter in Schwierigkeiten steckt und Geld  braucht, z. B.: "Ich bin im Urlaub und wurde ausgeraubt. Kannst du mir Geld für den  Rückflug überweisen?" Man sollte meinen, der erste Instinkt des Angeschriebenen sei  es, zum Hörer zu greifen und den Freund in Not anzurufen. Aber falsch gedacht. Wie  sonst ließe sich erklären, dass die Betrüger mit dieser Masche Erfolg haben?

5. Traumhafte Immobilien

Auch die große Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum ist für Internetbetrüger  ein gefundenes Fressen. Mit ansprechenden Wohnungsanzeigen – sofort beziehbar  und zu traumhaften Konditionen – ködern sie verzweifelte Wohnungssuchende. Die  Sache hat nur einen Haken: Der Vermieter weilt im Ausland und schlägt vor, den  Schlüssel gegen Zahlung einer Kaution und der ersten Monatsmiete per Post zu  versenden. Doch wie alle Betrugsgeschichten hat auch diese kein Happy End. Und statt  des Wohnungsschlüssels kommt am Ende nur das böse Erwachen

Clare Stouffer
  • Clare Stouffer
  • Mitarbeiterin von Gen
Clare Stouffer, eine Mitarbeiterin von Gen, ist Autorin und Redakteurin für die Blogs des Unternehmens. Sie deckt verschiedene Themen der Cybersicherheit ab.

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